Heute möchte ich meine Gedanken zu dem bekannten Zitat: „Love it, change it or leave it“ von Henry Ford mit Ihnen teilen.
Mir persönlich hat das Zitat dabei geholfen, mich beruflich noch einmal gänzlich neu aufzustellen.

LOVE IT


Ich habe mich unzählige Male gefragt: „Liebe ich meine Arbeit? Kann ich meine Arbeitsbedingungen akzeptieren? Gefällt mir das, was ist?“ Pauschal ließen sich so große Fragen nicht beantworten. Also habe ich granularer gefragt. „Liebe ich, was ich in meinem Beruf tue, mag ich meine Aufgaben, die Gespräche mit meinen Kollegen und meinen Kunden?“ Auch da war die Antwort nicht eindeutig, manches liebte ich anderes nicht. Also fragte ich mich: „Was liebe ich? Was nicht? Und warum?“
Mir war klar, dass das was ich liebte, so bleiben konnte wie es war, das andere musste ich ändern!
Mir fiel auf, dass ich bei manchen Dingen, dachte: „Ich liebe diese Aufgabe, aber die Prozesse funktionieren nicht richtig.“ Oder ich bemerkte: „Ich berate gern Kunden, aber meine Aufgabe verlangt im Ergebnis, ein Produkt zu verkaufen.“ Die im Nebensatz befindlichen Einschränkungen schienen „die Liebe, das Wohlgefühl, die Akzeptanz mit dem status quo“ zu behindern. Ich stellte mir also die Frage, wie ich diese Behinderung erkennen und beseitigen konnte. Zufriedenheit und Glück schienen sich nur mit bedingungsloser Liebe, Wohlbefinden und Akzeptanz einzustellen. Also fragte ich weiter: „Wann ist Liebe bedingungslos?“ Es schien auf der Hand zu liegen. Liebe ist bedingungslos, wenn sie nicht an eine Bedingung geknüpft ist. Selten sagte ich das allerdings so deutlich: „Ich liebe meine Arbeit unter der Bedingung, dass …. .“ Häufiger formulierte ich es folgendermaßen: „Ich mag meine Arbeit, ABER….“ Wenn dem Hauptsatz, ein Nebensatz folgt, der mit „aber“ beginnt, ist das so gut wie eine Bedingung. Die Liebe war nicht bedingungslos. Die uneingeschränkte Akzeptanz fehlte in manchen Bereichen. Mein Wohlbefinden war eingeschränkt. Es musste also etwas verändert werden.

CHANGE IT


Nun war ich mit meinen Überlegungen bei den Dingen angekommen, die ich nicht liebte oder nur unter einer Bedingung liebte. Also fragte ich mich lange Zeit: „Kann ich die Dinge ändern? Und wie kann ich die Dinge ändern?“ Dabei habe ich festgestellt, dass sich manches ändern ließ. Dazu musste ich oft viel Energie aufbringen, um andere zu überzeugen. Es gab auch Dinge, die ich einfach geändert habe. Das ging nur bei den Änderungen, für die ich die volle Verantwortung übernehmen wollte und konnte. So vergingen einige Jahre. Ich habe mich bemüht, alles zum Besseren zu verändern. Ich denke in dieser Zeit hat mir das gefallen, weil ich die Überzeugung hatte, dass ich gebraucht würde, um genau diese Änderungen anzustoßen. Irgendwann erkannte ich, dass es aussichtslos war. Ich versuchte ständig Dinge oder Menschen zu ändern, die sich gar nicht ändern (lassen) wollten. Das war sehr anstrengend und häufig auch nicht erfolgreich.

Dann erkannte ich eine entscheidende Sache mit Blick darauf, etwas verändern zu wollen: Die Veränderung im Außen anzustoßen, war sehr aufwendig und kräftezehrend. Es ging so viel Energie verloren, die ich für nutzbringende Dinge hätte einsetzen können. Was konnte ich also tun? Es zu akzeptieren, war keine Option. Oder doch? Ich änderte die Perspektive. Ich schaute nicht mehr darauf, was im Außen zu verändern war. Sondern ich begann, nach innen zu blicken. Die einzige Person, auf die ich tatsächlich so uneingeschränkten Einfluss nehmen konnte, wie es nötig war, war und bin ich selbst. Ich prüfte also noch einmal, ob ich mit meiner geänderten Sicht auf Personen und Umstände, meine Arbeit uneingeschränkt mögen konnte oder ob ich akzeptieren konnte, was sich nicht ändern ließ. Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich manches, insbesondere einige Menschen mit meinem veränderten Blickwinkel plötzlich besser verstehen und auch so akzeptieren konnte, wie sie waren. Viele Arbeitsprozesse hingegen konnte ich weiterhin nicht akzeptieren, weil sie mir in wesentlichen Bereichen sinnlos erschienen. Was blieb also zu tun?

LEAVE IT!


Nach langer Prüfung und etlichen Schleifen in Überlegungen zu meinen Möglichkeiten in Bezug auf „love it“ und „change it“, kam ich zu dem Ergebnis, dass „leave it“ wirklich und ganz sicher die einzige noch verbleibende Option zur Verbesserung meiner Situation war. Den altbekannten und sicheren Arbeitsplatz zu verlassen, war trotzdem noch immer leichter gesagt als getan. Ich hatte in meinem Kopf die Vorstellung, dass ich zuerst eine tragfähige neue, bessere Idee haben müsste, um den Mut aufzubringen, meinen Arbeitsplatz aufgeben zu können. Erst als ich erkannte, dass diese Reihenfolge nur eine Vorstellung in meinem Kopf war und ich die Reihenfolge frei wählen konnte, konnte ich ins Vertrauen gehen und den Entschluss fassen, meine Arbeit zu verlassen, ohne einen konkreten Plan für meine berufliche Zukunft zu haben. Und siehe da, sobald ich fest entschlossen war zu gehen, kamen mir Ideen für meine berufliche Zukunft von ganz allein. Ich war mir sicher, dass ich an einem anderen Platz im Leben mehr würde bewirken können. Und da stehe ich nun mit der Idee für meine neue berufliche Zukunft und freue mich auf alles, was da kommen wird!

Fazit:


Manchmal wünschen wir uns Einfachheit. Der Gedanke „love it, change it or leave it“ klingt einfach. Das Rezept in seinem Leben umzusetzen ist ganz sicher nicht einfach! Dazu braucht es Mut. Wenn wir sicher sind, dass wir alles dafür gegeben haben, die Sache zu lieben oder sie zu akzeptieren, können wir mutig sein. Wenn wir probiert haben die Menschen oder die Umstände zu verändern oder uns selbst zu verändern, um die Menschen und die Umstände akzeptieren zu können und dies doch nicht das gewünschte Ergebnis hervorgebracht hat, dürfen wir gehen und loslassen. Auch wenn das schwerfällt. Denn genau dann entsteht Raum für Kreativität und für Neues. Die Menschen und die Umstände bleiben dann so wie sie sind, nur eben ohne uns. Denn dann sind wir frei! Und wir können wieder beginnen, voller Freude glücklich zu sein.

Das sind meine Gedanken zu diesem Thema, inspiriert wurde ich durch diesen Beitrag: https://arbeits-abc.de/love-it-change-it-or-leave-it/

Weitere Blogartikel